Werk

Kristiana Ruhl-Dorn

Werk

„Übersetzen ist mit Kohleschippen vergleichbar. Man schaufelt die Kohle auf und schleudert sie in den Ofen. Jedes Stück Kohle ist ein Wort, und jede Schaufelladung ist ein Satz, und wenn der Rücken stark genug ist und man die Ausdauer hat, das täglich acht oder zehn Stunden lang durchzuhalten, wird der Ofen nicht ausgehen.“

Paul Auster, Das Buch der Illusionen.
Deutsch von Werner Schmitz.

 

Übersetzen ist manchmal wie Kohleschippen, ja. Zum Glück aber ist es ungleich spannender und vielfältiger. Mit jedem Projekt, ob Roman oder Sachbuch, eröffnet sich eine neue Themenwelt. Sachgebiete sauber zu recherchieren gehört zum Handwerk, und dabei spielt keine Rolle, ob es sich um Autismus, Baseball, Fischzucht, Retroviren oder Kreuzzüge handelt. Wer übersetzt, wird zur Stimme des Experten, und die muss glaubhaft klingen.

Übersetzen ist vielfältig, das gilt auch für die Textsorten. Thriller, Bastelratgeber, Kinderbuch, Liebesroman, jeder Text hat seine eigene Melodie. Den richtigen Ton zu treffen aber fällt leichter, wenn die Stimme geübt ist. Eigene Texte zu schreiben fördert die Stilsicherheit. Das Lektorat fremder Texte schult den kritischen Blick auf die eigenen. So entstehen druckreife Übersetzungsmanuskripte.

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